Bayerische Kommunalwahl beweist: Kumulieren und Panaschieren kein Problem

79 Prozent wählten Kandidaten direkt. Mehr Demokratie sieht sich in Volksinitiative zur Änderung des schleswig-holsteinischen Kommunalwahlrechts bestätigt.

Am Sonntag haben die Bayern ihre neuen Gemeindevertretungen gewählt. Rund 79 Prozent der Wähler nutzten dabei laut einer Umfrage des Bayerischen Rundfunks die Möglichkeit, die Listen der Parteien nach ihren eigenen Vorstellungen noch einmal zu ändern.

Im Freistaat können die Bürger bereits seit Jahrzehnten bei Kommunalwahlen die von Ihnen favorisierten Kandidaten gezielt auswählen. Die Wähler haben dort die Möglichkeit, bis zu drei Stimmen auf einen Kandidaten zu konzentrieren oder Stimmen auf Bewerber verschiedener Parteien zu verteilen. Durch dieses Kumulieren und Panaschieren genannte Wahlrecht können die Wähler die Reihenfolge der Mandatsbewerber auf den Vorschlagslisten der Parteien noch einmal ändern. Neben Bayern wird in 12 weiteren Bundesländern bereits so gewählt.

Durch das Wahlrecht kommt es zu teilweise großen Änderungen der Reihenfolge bei den von den Parteien aufgestellten Kandidatenlisten. In Aschaffenburg schaffte ein CSU-Kandidat den Sprung von Listenplatz 26 auf Position 6. Bei der Unabhängigen Bürgervertretung kam der Kandidat des Listenplatzes 14 auf Platz 2. Beide Kandidaten haben somit ihr Mandat der direkten Wählerentscheidung zu verdanken, obwohl sie von ihrer Partei auf schier aussichtslose Listenplätze gesetzt wurden..

Die Volksinitiative Mehr Demokratie beim Wählen sieht sich durch die Wahlen in Bayern in ihrem Kampf für die Einführung eines demokratischeren Kommunalwahlrechts auch für Schleswig-Holstein bestätigt. "In Bayern ist Kumulieren und Panaschieren bereits fest verankert und die Wähler machen ohne Probleme regen Gebrauch von ihrem Gestaltungsspielraum", erklärte Rolf Sörensen, Landesvorsitzender von Mehr Demokratie S.-H..

 

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Claudine Nierth
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