Früh morgens raus für Dreitausend über den Durst

Es ist Aktionscamp-Zeit in Schleswig-Holstein! Und damit ich keine Zeit verliere, beginnt mein Tag um fünf Uhr morgens. Eine Stunde später sammle ich Jörg Eichenauer am Leverkusener Bahnhof ein und wir machen uns auf den Weg nach Elmshorn.

Eine Woche wollen wir dort den Endspurt der beiden Volksinitiativen für kommunale Bürgerentscheide beziehungsweise bundesweite Volksentscheide unterstützen.

Nach vier Stunden Fahrt erwartet uns dort, wie sollte es bei einer Kampagne auch sein, eine gut gelaunte Ramona Pump. Claudine winkt mit strahlendem Lächeln telefonierend und Unterschriften zählend aus dem Büro-Container. Bei etwas über 19.000 Unterschriften stehen beide Initiativen; 23.000 Unterschriften müssen es bis Ende der Woche werden, damit wir nach Abzug aller ungültigen Unterschriften immer noch auf der sicheren Seite sind. Fünftausend über den Durst, wie man so schön sagt. Wir bekommen unsere weißen Volksentscheid.de-Taschen mit Unterschriftenlisten, Stiften und Kladden verpasst; danach geben uns Ramona und Claudine unmissverständlich zu verstehen, dass wir keine Zeit zu verlieren haben...

Beim Unterschriften sammeln in Neumünster, wohin Jörg und mich der Einsatzplan verschlägt, wird dies auch unser Weckruf an unterschriftsunwillige Passanten. Wer uns ein „Hab keine Zeit!“ entgegen ruft, der kriegt ein „Wir auch nicht! Bis Ende der Woche brauchen wir dreitausend über den Durst!“ zurück. Viele bleiben daraufhin doch noch stehen und geben ihre Unterschriften für beide Initiativen. Es läuft. Die Sonne scheint, die Unterschriftenlisten füllen sich. Es ist Aktionscamp-Zeit. Und ein richtig schöner Tag!